Was löst IC aus?
Die genauen Ursachen der interstitiellen Cystitis sind noch ungeklärt. Neben immunologischen und infektiösen Ursachen wird auch eine erhöhte Durchlässigkeit der Blasenschleimhaut für toxische Substanzen erkannt.
Diskutiert werden auch das Vorhandensein einer autoimmunologischen Störung als auslösender Faktor und die Bedeutung von Sauerstoffmangel-Zuständen (Ischämie) im kleinen Becken als Auslöser für die interstitielle Zystitis.
Bemerkenswert oft können sich Betroffene genau an den Zeitpunkt erinnern, an dem die IC begann. Nach eigener Einschätzung benennen sie Erkrankungen des Urogenitalsystems als häufigste Ursache. Damit verbinden sie vielfach die Einnahme von Antibiotika bei bakteriellen Infekten oder nach Operationen.
Viele IC Patienten haben die Fragestellung hinsichtlich "Gewalterfahrung" als rein physische Gewalt verstanden und daher zurückhaltend geantwortet. Psychische Demütigungen, Misshandlungen, oder leidvolle und traurige Erlebnisse werden von IC-Patienten jedoch häufig verdrängt und erst spät aufgedeckt. Dennoch geht man davon aus, dass die interstitielle Zystitis im Gegensatz zur Reizblase keine psychosomatische Erkrankung ist. Mögliche psychische Veränderungen der Betroffenen sind eine Folge der Erkrankung und nicht umgekehrt.
(vgl.: "Lebensbilder von Frauen mit Interstitieller Cystitis:
Emotionale und kognitive Faktoren als modifizierende Elemente bei der Entstehung, Aufrechterhaltung und Reduktion chronischer Schmerzen am Beispiel IC-BPS",
Beate Jocham, Deutsche Nationalbibliothek idn=1023541513 )
Umstand für Auftreten der Erkrankung | Prozent |
---|---|
Erkrankungen des Urogenitalsystems | 57,77% |
Psychischer Stress | 42,43% |
Operationen | 23,70% |
Fehlernährung | 14,07% |
Muskuläre oder orthopädische Erkrankungen | 10,74% |
Negative sexuelle Erlebnisse | 4,81% |
Gewalterfahrungen | 2,96% |
Vernachlässigung | 2,96% |
Sonstiges | 15,56% |
*(Mehrfachnennungen möglich)
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