Orale medikamentöse Therapie
NATRIUM-PENTOSANPOLYSULFAT
Natrium-Pentosanpolysulfat (Handelsname: elmiron) ist von der europäischen Arzneimittelagentur (EMA) für die Therapie der IC zugelassen . In der Zulassungsbeschreibung der EMA heißt es: "elmiron® wird zur Behandlung von durch Glomerulationen oder Hunner-Läsionen charakterisierten chronischen Blasenschmerzen bei Erwachsenen mit mittelstarken bis starken Schmerzen, sowie Harndrang und Miktionshäufigkeit angewendet." Das Medikament ist ab dem 1. Oktober 2017 rezeptpflichtig verfügbar und wird von den Krankenkassen erstattet. Der Vertrieb erfolgt über die Firma Dr. R. Pfleger GmbH.
ANTIDEPRESSIVA
Tri- und tetrazyklischen Antidepressiva wie Amitriptylin oder Mirtazapin haben sich häufig als wirksam zur Linderung der Schmerzen und Miktionshäufigkeit bei IC-Patienten erwiesen. Bei der IC werden diese Medikamente wegen ihrer schmerzlindernden Eigenschaften und nicht aufgrund ihrer antidepressiven Wirkung in niedriger Dosierung verordnet. Bisher blieb bei den Forschungsarbeiten jedoch unberücksichtigt, dass Amitriptylin als DAO-Hemmer eingestuft wird und somit zu einem Histmin-Stau führt, was zu einer Kankheitsverschlechterung führen kann.
ANTIHISTAMINE
Viele IC-Patienten reagieren sehr feinfühlig auf Arzneimittel oder leiden unter Nahrungsmittelunverträglichkeiten oder Allergien. Oft ist ihnen mit der Gabe eines Antiallergikums geholfen.
WEITERE ORALE ARZNEIMITTEL
Diese umfassen entzündungshemmende Mittel, Antispasmodika, Blasenanalgetika und muskelentspannende Mittel.
Bewertung des Behandlungserfolges oraler Medikamente durch die Patienten.
Bei der Patienteneinschätzung des Behandlungserfolges waren Schmerzmittel (49%), Antidepressiva (48%), Antiepileptika (44%) und orales Pentosan (53%) als wirksam führend. Krampflöser (34%) und Mittel gegen Harndrang (25%) wirkten in weniger Fällen.
Auf die Frage nach den Gründen für die Beendigung der Anwendung eines oralen Medikaments lauteten die Antworten (keine tabellarische Darstellung), dass bei Antidepressiva zu starke Nebenwirkungen auftraten (55%) bzw. sich keine Wirkung zeigte (40%). Bei Antiepileptika waren die Antworten vergleichbar: 64% gaben “zu starke Nebenwirkungen” und die restlichen 36% “keine Wirkung” als Grund für die Beendigung der Therapie an. Anders bei Pentosan: hierfür nannte genau ein Drittel der Befragten “Kosten” als Grund für die Beendigung der Behandlung. Bei allen anderen Medikamenten war Wirkungslosigkeit der Hauptgrund für den Abbruch der Behandlung.
Behandlung | Verbessert % | Unverändert % | Verschlechtert % |
Schmerzmittel | 49 | 46 | 5 |
Antibiotika | 36 | 50 | 14 |
Krampflöser | 34 | 63 | 3 |
Mittel gegen Harndrangsymp. | 25 | 58 | 17 |
Antidepressiva | 48 | 41 | 11 |
Antiepileptika | 44 | 51 | 5 |
Entzündungshemmende Mittel | 30 | 63 | 7 |
Antiallergika | 35 | 63 | 2 |
Immunsuppressiva | 33 | 67 | 0 |
Pentosane | 53 | 42 | 5 |
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